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Montag, 16. Februar 2015

Teil 5: 厦门 - Xiamen, die Stadt auf der kleinen Insel

Am Freitag, den 23.01., kamen wir so gegen Mittags am Bahnhof in 厦门(Xiàmén) an. Am Bahnhof wartete bereits Franzi auf uns und glücklicherweise half sie mir mit meinem Koffer, der laut ihr überhaupt "nicht schwer" war :'D Und so viel Glück wie wir seit der Abfahrt von 上海(Shànghǎi) hatten, hatten wir genauso viel Glück mit dem Wetter in 厦门(Xiàmén). Es war heeerrlich warm! Bestimmt waren es so um die 20°C! Wir nahmen den Bus zu unserem Hostel und weil wir beim umsteigen in den falschen Bus gestiegen sind, haben wir ungefähr 2 Stunden gebraucht, um im Hostel anzukommen haha :'D Wir wohnten nicht auf dem Festland, sondern auf der "Hauptinsel" und dorthin gab es nur Busse. Als wir bei der richtigen Station ausgestiegen sind, fanden wir unser Hostel nicht.
Dann haben wir in einem Laden nach dem Weg gefragt. Da wir dummerweise nur den englischen Namen des Hostels hatten und nicht den chinesischen, wussten die Menschen auch nicht, welches Hostel wir meinten. Deswegen haben sie für uns im Hostel angerufen und haben jemanden vorbeischicken lassen, der uns von dort abholt. Nach ca. 10 Minuten kam dann jemand vorbei :) Dort angekommen, haben wir wieder ein Einzelzimmer bekommen, obwohl wir 2 Betten im einem Schlafsaal gebucht hatten :D Und da es so schön warm war und es bereits Abend war, aßen wir zu Abend "unter freiem Himmel" :) Danach sind wir wieder schlafen gegangen.

Als wir am Samstag, den 24.01., aufgestanden waren, spürte ich den Muskelkater vom Gepäck tragen überall an meinem Körper. Alles hat sooo weh getan, aber nach diesem Tag und nach all dem Laufen verging der Schmerz dann auch. Um 12 Uhr trafen wir uns mit Franzi im Bus und fuhren zum Strand und machten dort einen Spaziergang. Ich trug eine dicke Strickjacke und eine Jeansjacke und das war schon viel zu viel! K und ich zogen unsere Jacken aus, weil uns so warm war. 1 Sekunde später sahen uns alle Menschen um uns herum an. Warum? Wir liefen nur in T-Shirts rum, während all die andere Menschen fette Winterjacken, Schals, Mützen und Stiefeln trugen! Bei 20°C!!! Sie redeten auf chinesisch über uns und meinten, dass uns sehr heiß sein muss. Eine andere Frau schrie uns aus dem Nichts an und fragte, ob uns nicht kalt sei... Warum sie geschrien hat, wissen wir leider auch nicht. Dann haben wir uns riesige Kokosnüsse zum Trinken gekauft :) Wir besuchten den "schönsten" Uni-Campus ganz Chinas... laut ihren Broschüren. Der Campus war wirklich sehr riesig und es waren auch sehr viele Touristen und andere Besucher unterwegs gewesen. Direkt neben dem Campus befindet sich ein Tempel, den wir auch besucht hatten. Und weil es jetzt Mittagszeit war und wir bzw. ich immer noch nichts gegessen hab, sind wir dann zur Foodstreet gefahren. Und da wir an der Küste waren, gab es natürlich übermäßig viele Meeresfrüchte im Angebot. Deswegen aß ich gebratene Fisch und Tintenfische am Spieß und es war unglaublich lecker! Direkt danach kauften wir uns noch so was Pfannkuchen ähnliches namens 手抓饼(Shǒuzhuābǐng), der mit Eier angebraten wurde und sich Gurken, Salat, Ketchup und Mayonnaise drauf gemacht wurden. Das wurde dann wie ein Crêpes zusammen gefaltet, in ein Papiertütchen getan und uns in die Hand gedrückt. Das war auch sehr sehr lecker, nur leider war das etwas zu viel Essen für mich und mir wurde etwas schlecht :')
Danach liefen wir zum Hafen, um mit der Fähre auf die Insel 鼓浪屿(Gǔlàngyǔ) zu fahren. Es gab 2 Häfen: Einer war für die Bewohner von 厦门(Xiàmén) und der andere für die "Ausländer". Wir haben es zuerst am Hafen für die Bewohner von 厦门versucht, weil die Foodstreet sich direkt gegenüber vom Hafen befand und Franzi dort als Bewohnerin gilt, aber die haben  uns dann zum anderen Hafen geschickt, weil K und ich nicht vorweisen konnte, dass wir dort wohnen. Wie denn auch. Also fuhren wir nochmal 20 Minuten mit dem Bus zum anderen Hafen. Ein Ticket kostete 35 元 und die Schifffahrt dauerte ca. 20 Minuten. Auf der Insel war es schön ruhig. Wir liefen dort 2-3 Stunden rumgelaufen. Auf der Insel gab es viele Tunnel, die einen durch die Berge laufen lässt und dort werden die Perlen aus den Muscheln an Ort und Stelle bearbeitet. Wir tranken Maracuja-Saft direkt aus der Frucht mit einem Mini-Strohhalm und das war sooo sauer! Auf der Insel lebten auch "normale" Bewohner und es gab auch Hotels dort.
Auf unseren Tickets stand, dass um 18.30 Uhr die letzte Fähre an unserem Ankunftshafen losfährt. Deswegen waren wir genau um 18 Uhr dort am Hafen... und mussten feststellen, dass der Hafen leider geschlossen war. Nach ein paar Minuten kamen immer mehr Leute zu diesem Hafen, die auch alle feststellen mussten, dass der geschlossen war. Dann kam so ein kleiner Rundgangswagen vorbei, dessen Fahrer meinte, dass wir dort auf ihn warten sollen, denn er wollte anscheinend zurück gekommen, um uns zum anderen Hafen zu fahren. Er kam nicht mehr zurück, aber andere Wägen kamen vorbei. Doch diese hielten entweder nicht an oder meinten, dass sie um 18 Uhr Feierabend hätten und wir zum anderen Hafen laufen sollen. Die Strecke dauerte so ungefähr 25 Minuten, wenn man sie abläuft. Wir dachten, dass um 18.30 Uhr die letzte Fähre von der kleinen Insel zu unserer Insel zurückfährt und gerieten etwas leicht in Panik. Als wir en nächsten Wagen sahen, stellten Franzi, K und ich ins mitten in den Weg, damit er nicht an uns vorbei kam. Gut, dass ich genau in der Mitte stand, meine Arme ausgebreitet hab und der Wagen kam mit derselben Geschwindigkeit auf mich zu, ohne ein Anzeichen anhalten zu wollen... 1 m vor hielt er dann an, weil ich mich nicht vom Fleck bewegt hatte. Der Fahrer erzählte uns dann, dass von dem wo wir gerade hinlaufen würden 24 Stunden am Tag Schiffe zurück fahren würden. Wir waren sooo erleichtert! Ich hatte schon Panik bekommen, dass wir nicht rechtzeitig zurückkommen werden, da wir am nächsten Tag ziemlich früh mit dem Zug nach Hongkong fahren mussten! Zwischenzeitlich lieferten wir uns mit 2 etwas jüngeren Jungs einen Wettlauf. Sie waren am 1. Hafen die ersten, die um ihr Leben los gerannt sind. Wir aber liefen gleichmäßig im Schnellschritt und holten sie irgendwann ein, weil sie nicht mehr rennen konnten. An einer Karte hängten wir sie dann ab, weil Frauen eben doch besser Karten lesen können ;) Am Ende rannten sie uns doch hinterher und wir liefen dann irgendwie zusammen im Schnellschritt zum anderen Hafen. Es hat sich herausgestellt, dass das der Hafen war, der tagsüber nur für die Bewohner von 厦门 zugänglich war. Von diesem Hafen dauerte die Fahrt nur 10 Minuten.
Unser Fazit: Ein geschlossener Hafen, obwohl es anders auf dem Ticket steht und keiner weiß, was abgeht und keiner weiß, wie man das Problem löst: Das ist so typisch chinesisch!
Auf unserer Insel angekommen, liefen wir nochmal durch die Hauptstraße zum Bus und mussten in einen Mini-Bus umsteigen, der nur für 20 Menschen ausgeschrieben war. Zum Schluss waren es doch so viele Menschen, dass einige schon direkt neben dem Busfahrer saßen. Außerdem hielt der Busfahrer an den Haltestellen nicht an, falls niemand aussteigen wollte. Nach ca. 30 Minuten kamen wir dann endlich bei unserem Hostel an. Franzi musste noch 1 1/2 Stunden mit diesem Mini-Bus weiterfahren.
Also so gesehen, musste auf 厦门(Xiàmén) auch noch irgendwas schief gehen, was ja dann auch passiert ist, sonst wäre ja alles viel zu glatt gelaufen haha ;) An dem Tag sind wir ziemlich viel gelaufen (wir haben die Insel fast einmal umrundet gehabt). Wir sind dann ziemlich früh ins Bett gegangen, weil wir so fertig waren und wir am nächsten Tag nach Hongkong fuhren!

Da K und ich dachten, dass wir wieder ungefähr 2 Stunden zum Bahnhof brauchen würden und weil wir noch unsere neu umgeänderten Tickets von 深圳(Shēnzhèn) nach 西安(Xī'ān) abholen mussten, fuhren wir am Sonntag, den 25.01., um 8 Uhr morgens los und kamen schon unerwarteterweise um 9 Uhr am Bahnhof an. Wir stellten uns in Ruhe an, um die Tickets abzuholen, haben in Ruhe gefrühstückt und dann stellten wir uns zum Check-In an.
Jetzt hieß es: Hongkong, wir kommen!

Bilder von Xiamen könnt ihr hier sehen :)

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