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Dienstag, 17. Februar 2015

Teil 6: 香港 - Hongkong, die Stadt mit den spannendsten Erfahrungen!

Am Sonntag, den 25.01., fuhren wir 4 Stunden von 厦门(Xiàmén) nach 深圳(Shēnzhèn) und nahmen dann die U-Bahn. Als Vorbereitung suchte ich dieses Mal den Weg zum Hostel raus... und wie erwartet war das keine gute Idee! :'D
Wir dachten, dass wir in Hongkong wären, aber falsch gedacht: Wir waren immer noch in 深圳(Shēnzhèn) und sind anscheinend mit der U-Bahn nur einfach weiter in die Stadt rein gefahren. Da wir das nicht wussten, gingen wir auf die Straße und fragten Menschen wie wir zum Hostel kommen.. bis K auf die Idee kam und eine Frau fragte, ob wir denn überhaupt in HK wären. Tadaaa, natürlich nicht!
Also stiegen wir nochmal in die U-Bahn ein und fuhren dann zur richtigen Station. Aus der U-Bahn ausgestiegen, folgten wir nur einem Schild mit der Aufschrift "<- Exit Hongkong". Das fanden wir ziemlich lustig. Als könnte da auch alles andere als HK drauf stehen wie z.B.: "<- Exit Paradies" oder so :D Bei der Passkontrolle gab es natürlich auch keine Probleme. Wieder im Freien fragten wir dann Polizisten um Hilfe. Und die waren sooo süß. Sie haben sich so angestrengt Mandarin mit uns zu reden, obwohl sie eigentlich ja Kantonesisch reden. Am Anfang war das eigentlich nur 1 Polizist, später kamen dann 3 weitere dazu, die sich anscheinend köstlich über uns amüsiert haben. K und ich stiegen natürlich unvorbereitet und ohne jegliche Information über HK in den Zug ein und fuhren dorthin. Wir fragten diese eine Frau in 深圳(Shēnzhèn), ob man in HK auch mit RMB bezahlen kann und sie meinte "ja"... Natürlich nicht! So leicht gläubig wie wir waren, sind wir nur mit RMB in der Tasche nach HK gefahren. Aber ich habe 2 Chinesen auf unserer Reise auch ein Haufen Unsinn erzählt als sie mich um Hilfe gefragt haben. Das war auch ziemlich lustig und ich hab das nicht mal mit Absicht gemacht! Oh man haha :'D Jedenfalls haben die Polizistin auch fett gegrinst als wir ihnen von unserem Geld-Währungs-Problem erzählt hatten. K ist dann nochmal los gerannt und hat irgendwo eine ATM gesucht, um Hongkong-Dollar abzuheben. Ich stand bei den Polizisten mit all unserem Sachen und habt die ein bisschen über HK ausgequetscht, auch wenn es etwas schwieriger war ihr Hochchinesisch zu verstehen. Der eine Polizist hat anscheinend auf Hochchinesisch Fragen gestellt, aber das klang für mich so Kantonesisch, dass ich mich immer zum ersten Polizisten umgedreht und ihn fragend angeschaut habe. Das fand er auch relativ amüsant. Der eine brachte mir gleich bei ein böses Schimpfwort auf Kantonesisch zu sagen, was ich auch wieder sofort vergessen habe. So wichtig war es dann wohl doch nicht ;) Nach einer halben Stunde kam K dann wieder zurück und statt den Bus, wie es eigentlich geplant war, nahmen wir doch lieber 'nen Taxi. Und wie es schon relativ üblich auf dieser Reise war, wusste der Taxifahrer natürlich nicht, wo unser Hostel lag. Er versuchte das Hostel anzurufen, ich versuchte es auch, aber diese Olle an der Rezeption nimmt ab, redet keine verständlich Sprache, während ich versucht habe auf Mandarin und Englisch mit ihr zu reden. Nach 20 Sekunden sagte sie mir auf Englisch "No English, no Chinese, thank you, bye bye" und legt auf. Alle 3 von uns waren sehr verwundert und niemand hat verstanden was los war. Da stieg schon die leichte Wut in mir auf. K meinte, dass sie die Frau im Hostel total fertig machen wird! Der Taxifahrer wusste sich aber zu helfen, rief noch irgendjemanden an, der so zu 10% Englisch sprach. Ich las ihm die Adresse vor und bei dem Namen "Chung King Mansion" machte es bei ihm "Klick" und er konnte uns sofort weiter helfen. Der Taxifahrer versuchte uns warnen, dass die Gegend dort für uns nicht sicher war, vor allem, weil wir Mädchen sind. Er sagte, dass dort viele Ausländer rumlaufen, vor allem "Afrikaner, Araber und Inder". Wir dachten, dass das weder schlimm noch wild ist, wenn da Ausländer wie wir rumlaufen... bis wir dort angekommen sind! Was uns direkt sofort ins Auge gestochen ist: Es waren alles Männer. NUR MÄNNER! Die haben uns seit dem wir aus dem Taxi ausgestiegen sind bis wir 20 Minuten später unseren Aufzug zum Hostel gefunden haben, durchgängig angestarrt! Ich möchte nicht rassistisch klingen, wenn ich das jetzt sage, aber ich habe hier in Asien noch nie - wirklich NOCH NIE - so viele Männer mit Kopfbedeckung und Afrikaner gesehen. Wirklich, noch nie! Und von überall bekamen wir Sätze wie "Hey Beauty" und "I love you" zu hören. Bäh! K und ich machten aus, dass kein einziges englisches Wort über unsere Lippen kommen wird. Nur deutsch und vielleicht chinesisch. Aber kein Englisch, einfach nur um uns etwas sicherer zu fühlen.
Wir fuhren in den 6. Stock hoch, weil es am Aufzug so dran stand und stiegen dann aus. An irgendeiner Ecke stand, dass wir doch in den 10. Stock zur Rezeption mussten. Toll. Plötzlich kam ein Typ mit schlechter und fettiger Haut aus irgendeiner Tür hervor und meinte, dass er dort arbeitet. Wir sollten unsere Koffer in irgendein Zimmer abstellen, er schließt das dann ab und wartet dann da, während wir zur Rezeption gehen. Genau. Ich vertraue ja Menschen, aber in dieser Situation hätte ich mich nur mit einem Pfefferspray in meiner Tasche etwas sicherer gefühlt. Wir sagten freundlich, aber mit einem leicht angepissten Unterton, "Nein, danke" zu ihm und seine Stimmung änderte sich rasant schnell von hilfsbereit zu angepisst sein. Leider ist das Aufzugsystem in HK sehr merkwürdig und es dauert immer so. 10 Minuten bis der einmal in deinem Stockwerk anhält. Deswegen war diese Stille zwischen den anwesenden Personen leicht unangenehm. K und ich wollten eigentlich nur so schnell wie möglich von dort weg, aber da es bereits abends war und da wir kein 3G hatten, mussten wir uns dazu überreden 1 Nacht dort zu bleiben. Als wir dann endlich bei der Rezeption angekommen waren, bin ich explodiert! Ich hab sie alle angemotzt, wie man nur so einen beschissenen Service haben kann und so ans Telefon geht. Die 6 Menschen, die anscheinend alle irgendwie zum Hostel gehört haben, haben mich alle total verdutzt angeschaut. Und der Typ, den wir unten antrafen, war auch da, hat sich entschuldigt und hat uns eingecheckt. Wir wurden zum Zimmer gebracht. Die erste Tür wurde durch einen Code verschlossen. Dann kam man auf einen kleinen Flur, wo man 5-6 Türen sah. Hinter eines dieser Türen befand sich unser winziges Zimmer, das kleinste welches wir bis jetzt hatten, und dann konnte man die Tür nicht mal abschließen! Das wir uns nicht sicher gefühlt hatten, hatte ich schon erwähnt, oder? Das Zimmer war mega klein! Es standen 2 Hochbetten drin, der einzige Verstauraum für die Koffer war unter den Betten, wo gerade so 3 Koffer drunter gepasst hatten, und das Badezimmer war so klein, dass man sich nicht mal um seine eigenen Achse drehen konnte. Und da drin sollte man auf Klo gehen, Zähne putzen und sich duschen können! Haha :'D Selbst bei meiner Größe war das ziemlich unmöglich gewesen! Wir haben uns sofort an die Handys gesetzt und fast jeden, der sich halbwegs mit HK auskennt, um Hilfe gefragt. Mein schon einmal erwähnter Retter aus der Not und jetzt auch schon mein zum zweiten Mal Retter aus der Not Dickson hat uns wieder geholfen und hat für uns ein neues Hostel gesucht und gebucht <3 Wir haben uns 100000x bei ihm bedankt! Als wir die Bestätigung per E-Mail erhalten hatten, konnten K und ich wieder tief durchatmen. Wir waren sooo erleichtert, dass wir für die nächsten paar Tage und Nächte nicht mehr in dieser Umgebung leben mussten. Dann sind wir nochmal schnell losgedüst, weil wir 1. uns noch mit Julian treffen wollten, weil das sein letzter Abend hier in China sein würde und 2. wir am verhungern waren! Stress und Angst macht wirklich hungrig! :'D Nach wahrscheinlich ungefähr 1 1/2 Stunden sind wir wieder zurück ins Hostel gegangen. Wir wollten nur noch so schnell wie möglich einschlafen, um am nächsten Tag so früh wie möglich aufzustehen, um dort wegzukommen.

Am nächsten Tag (Montag, den 26.01.) haben wir uns um 10 Uhr zum neuen Hostel los gemacht. Als wir dort aus der Station ausgestiegen sind, waren wir üüüberglücklich! Uns hat die Gegend auf Anhieb 10.000x besser gefallen als Tsim Sha Tsui! Auf der Suche zum Hostel trafen wir noch eine Person, die zufällig auch auf der Suche nach demselben Hostel war. Wir folgten ihm und waren innerhalb von 5 Minuten an der Rezeption. K und ich waren verwundert, als man uns sagte, dass schon alles bezahlt wurde. Ich hatte das Geld eigentlich schon bereit gehabt und dann kam sowas!
Wer das wohl war...? ;) Wir nahmen uns dann die Zeit zu duschen, uns schöne Kleider rauszusuchen und ein bisschen hübsch für HK zu machen. Alles nur für das wundervolle Wetter von 23°C! :) Danach gingen wir lecker indonesisch Essen und suchten danach vergeblich nach was zum Shoppen. Was ich meine, ist, es gab genug Läden zum Shoppen gehen. Wäre ich reich oder hätte einfach nur viel Geld würde ich dort auch shoppen gehen. Aber da wir arme Studenten sind und dass alle Läden nur große und teure Marken waren, haben wir uns auch den Weg in die Läden gespart. Und so viel hätten wir auch nicht kaufen können, weil wir noch weiter reisen und unsere Koffer alleine schleppen mussten :') Wir suchten dann lieber Postkarten und haben Fotos mit der Umgebung gemacht... bis ich mein Kleid irgendwie dabei dreckig gemacht hab. Und da K in der Nacht nicht viel Schlaf bekommen hat, sind wir nochmal zurück ins Hostel gegangen, damit sie sich ausruhen konnte und ich mein Kleid waschen konnte. Da Dickson zufällig mit seiner Familie für einen Tag nach HK gekommen sind, trafen wir uns später zum Abendessen. Danach sind wir noch ein bisschen in unserer Umgebung spazieren gegangen, haben noch ein bisschen geshoppt und dann hat er uns zurück zum Hostel gebracht.

Am 27.01. kamen Clara (C) und ihr Bruder Johann (J) auch nach HK, aber da sie erst gegen Spätnachmittag ankamen, beschlossen K und ich kurzfristig am Morgen einen Tagesausflug nach Macau zu machen. Gesagt, getan. Den Tag in Macau könnt ihr hier nachlesen.

Am Mittwoch, den 28.01., gab es wieder diese megaaa leckeren Waffeln zum Frühstück bzw. Mittagessen! Danach haben wir uns wieder mit Clara und Johann getroffen und sind dann gemeinsam zum Viktoria Peak gefahren. Was das ist? Eine sehr sehr hohe Aussichtsplattform, wo man mit einer Tram hochfährt. Es standen sehr viele Menschen an. Wir warteten insgesamt so ca. 30 Minuten für die Tickets und für die Fahrt an und dann durften wir auch endlich mit der Tram für so ca. 10 Minuten hochfahren! Oben kamen wir in einem Einkaufszentrum an und um zur Aussichtsplattform zu kommen, mussten wir wieder unendlich viele Rolltreppen nehmen, um in die oberste Etage zu fahren. Und es war sooo herrlich dort oben! Nur etwas windig. Sehr windig! Nach einer Weile wurde es auch etwas kalt. Aber wir bekamen diese lustigen Audio-Guides und liefen dann mit einer englischen Stimme in den Ohren rum. K und ich fanden das etwas seltsam, aber C und J hatten ihren Spaß daran gehabt und sie haben sich wie kleine Kinder darüber gefreut :D Haben versucht bei dem grellen Sonnenschein Fotos zu machen, aber bei einigen vielen hat es leider nicht geklappt :'D Dann sind wir nach unten gefahren und es hat nur wenige Minuten gedauert bis uns wieder warm wurde. Auf unsere Suche nach unserem heiß geliebten 奶茶(Nǎichá) vertrauten wir Js Spürsinn und liefen immer weiter und weiter... bis wir gemerkt haben, dass wir in die falsche Richtung gelaufen sind haha :'D Dann nahmen K und ich doch die U-Bahn zum  奶茶(Nǎichá) - Laden und trafen uns erst mit C und J wieder an unserer Hostel-Station Causeway Bay. Nachdem wir uns getroffen hatten, trennten sich unsere Wege wieder für ein paar Stunden. C und J gingen zur Galopprennbahn, K traf sich mit einem Kommilitonen und ich bekam die leichten Nebenwirkungen von dem Stress von vor 2 Tagen noch zu spüren und wollte mich nur noch ausruhen. Ausruhen hieß für mich Koffer aufräumen, weil wir am nächsten Tag weiter gefahren sind. Gegen 22 Uhr trafen wir uns wieder zu viert und haben eine hongkongnesische "Süßigkeit" gegessen: Brot mit Kondensmilch, 1 Stück Butter, Erdnussbutter und Zucker. Danach war uns schlecht, weil das doch etwas zu viel war. Wir brachten C und J noch zum Station und wir sind dann zurück ins Hostel, haben zu Ende gepackt und sind dann schlafen gegangen.

Der nächste Morgen, am Donnerstag, den 29.01., mussten wir wieder um 6 Uhr morgens aufstehen. Um 6.30 Uhr sind wir dann wieder mit der U-Bahn nach 深圳(Shēnzhèn) gefahren. Für 7 Uhr in der Früh waren schon relativ viele Menschen unterwegs. Gegen 8 Uhr kamen wir bei der Passkontrolle an. Wir dachten, dass wir in 深圳(Shēnzhèn) zur Nordstation fahren müssten, aber wir entdeckten früh genug, dass wir doch eigentlich zur Weststation mussten. Da wir nicht wussten, wie wir dorthin fahren sollten, fragten wir Menschen mit Uniformen nach dem Weg. Nur gut, dass die alle mal wieder keine Ahnung hatten. Ein Glück konnte ein Fahrgast uns weiterhelfen. Als wir dann bei der richtigen Station ausgestiegen sind, warteten am Ausgang viele Menschen, die die Fahrgäste regelrecht angeschrien haben, damit wir mit ihnen fahren und sie dafür bezahlen. Aber wir sind einfach an ihnen vorbei gegangen und ich musste mir sogar die Ohren zu halten, weil die echt laut waren. Nach ca. 15 Minuten laufen, kamen wir auch endlich am Bahnhof an... und wir erschreckten uns ein wenig: Der Bahnhof sah so aus als wären wir auf einem kleinen Dorf gelandet. Was das heißt? Der Bahnhof bestand aus einer kleinen Halle und einem Gleis. In der Halle warteten bereits gefühlte 1.000.000 Menschen! Es sah so aus als wären wir auf einem Bahnhof gelandet :'D Als unser Zug endlich ankam, standen all so plötzlich auf als hätte jemand bis 3 gezählt. Ein Glück standen wir als erste in unserer Reihe und wurden dann auch endlich durch gelassen. Jetzt hieß es nur noch 34 Stunden durchhalten und wir würden in unserer letzten Stadt 西安(Xī'ān) ankommen! :)

Zu den Bildern aus Hongkong kommt ihr hier :)

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